Es ist nicht einfach den Konsumenten weg von der Plastiktüte zu bewegen. Selbst Aufklärung nutzt da nichts, denn bereits vor über 30 Jahren haben Aufklärungskampagnen in Schulen und breiter Öffentlichkeit nicht mehr bewirkt, als dass der Konsument heute nur weiß wie gefährlich seine Tüte für die Umwelt ist.
In Berlin werden laut Berliner Morgenpost täglich 710.000 Einweg-Plastiktüten von Ladengeschäften ausgegeben. Das sind pro Jahr über 200 Millionen Plastiktüten, wenn man die Feiertage weg rechnet. Dieser Müllberg bringt ein Gewicht von ca. 4.000 Tonnen zusammen. Deutschland verfügt zwar über ein hoch entwickeltes Abfallwirtschaftssystem, dennoch landen ca. 1% – 5% in der freien Natur. Das wären alleine in Berlin bis zu 200.000 Kg Plastiktüten, die durch die Straßen, Gassen und Gärten flattern.
Der Lebensmittelhändler Özen Kardesler war der Erste, der sich einer wirklich cleveren Initiative des Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Umwelt- und Naturschutzamt anschloss. Die Aktion nennt sich Kiezbaum statt Plastiktüte und startete am 01. Februar 2016. Dabei spendet das teilnehmende Ladengeschäft bei jedem Einkauf mit Mehrwegtasche 5 Cent. Damit werden im Herbst 2016 Stadtbäume gepflanzt. Die Aktion rechnet sich mehrfach, denn der Plastikmüll geht zurück und die Bäume schützen das Klima.
Für 10.000 eingesparte Plastiktüten kann ein Stadtbaum nicht nur gekauft, sondern auch gepflanzt werden. Denken wir positiv und hoffen, dass bald alle Verbrauchermärkte dem Beispiel von Özen Kardesler folgen. So könnten schon bald hunderte von neuen Stadtbäumen Berlin verschönern.