Stellen Sie sich vor, Sie machen Ihren wöchentlichen Einkauf und produzieren dabei nicht ein Gramm Verpackungsmüll.
Mit diesem Gedanken eröffneten bereits 13. September 2014, Milena Glimbovski und Sara Wolf, das erste „Zero Waste“ Ladenkonzept in Berlin. Das Projekt trug in der Vorbereitung den Untertitel „Labor für neues Einkaufen“ was den Forschungscharakter hervorhob; wusste damals natürlich noch niemand, ob ein solches Konzept langfristig umsetzbar ist.
Wenn man bedenkt, dass jeder Deutsche durchschnittlich ca. 200 Kg Verpackungsmüll pro Jahr produziert und wir alle zusammen über 17 Millionen Tonnen von denen ca. 5% (850.000 Tonnen) in der Natur landen, können wir alle nur hoffen, dass so vorbildliche Konzepte aufgehen und Schule machen.
Das Unverpackt Konzept geht tatsächlich auf. Neben den Vorreitern aus Berlin oder Kiel (Unverpackt – lose, nachhaltig, gut) von Marie Delaperrière, die im Februar 2014 mit einem besonders schönen Ladenlokal startete, entstehen nun in vielen deutschen Städten, Zero Waste Geschäfte. So z.B. in Mainz, Karlsruhe und jetzt auch in München.
Die Betreiber setzen dabei auf ein besonders attraktives Einkaufserlebnis. So ist Einkaufen in den Zero Waste Geschäften, begleitet von einer Fülle an Düften, Aromen und immer einem hohen Maß an Ästhetik. Jeder Winkel der Ladenlokale erinnert an ein Bild aus Instagramm. Ein Wohlfühlatmosphäre die weit weg der oft staubigen BIO Läden liegt, animiert alle Kundenschichten und nicht nur eine spezifische (alternative) Kundengruppe.
Wünschenswert sind diese Geschäftskonzepte flächendeckend, nicht nur deutschland- bzw. europaweit, sondern in allen Ländern mit ähnlich hoher Müllproduktion. Apropos Müllproduktion: Wir Deutschen sind weltweit Spitzenreiter. Dafür sollten wir uns schämen.
Sie möchten mitmachen? Lesenswert hierzu: Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff zu leben