Vorbildlich bewegt sich Marokko mit einem Megaprojekt, hin zu erneuerbaren Energien.
Eines muss man dem finanziell angeschlagenen nordafrikanischen Land lassen. Wenn es um nachhaltige Projekte für die Umwelt geht, sind sie äusserst spendabel. Oder wurde hier der Druck des Klimawandels ein maßgebliches Entscheidungskriterium? Egal, denn was zählt ist der Schritt in die richtige Richtung.
An diesem 2,2 Mrd. € teuren Projekt beteiligte sich mit fast 38% die Kreditanstalt KfW, der deutschen Bundesregierung.
König Mohammed der VI. weihte am Donnerstag den 04. Februar, die 160 Megawatt Anlage mit dem für unsere Ohren etwas seltsam klingenden Namen „Nur 1“, feierlich ein. Das Wort „Nur“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet Licht. Neben Nur 1 soll binnen der nächsten Jahre auch noch die Werke 2 – 4 entstehen. Nur 1 soll 1,3 Millionen Haushalte in Marokko mit Strom versorgen. Nach dem Ausbau der Werke 2 – 4 soll Strom auch bis nach Europa exportiert werden. Einige Experten halten den Stromexport über so weite Strecken allerdings für unmöglich.
Umweltschutzverbände kritisieren den Wasserverbrauch der Anlagen in einer Region, die von einer Dürre geplagt ist. Das Wasser wird benötigt um die Solar-Paneelen staubfrei zu halten. Diese Einwände sind durchaus nachvollziehbar und es bleibt zu hoffen, dass dieses Problem mit einer speziellen Beschichtung der Paneelen gelöst wird.
Beispiele hierfür gebt es ja bereits. So schützt die NASA die Solar-Paneelen der zukünftigen Roboter (Rovern) für Expeditionen auf fremden Planeten, mit einer besonderen Antihaftbeschichtung, auf der sich Staub nicht mehr festsetzen kann.
Sie konnten die Problematik mit ihren Rovern Spirit, Opportunity und Curiosity nach jedem Sandsturm spüren. Die Paneelen wurden mit Staub bedeckt und die Stromversorgung ging zuneige.
Durchaus kritisch sehe ich den hohen Wasserverbrauch zum reinigen. Ob da nicht nur wieder finanzielle Interessen im Vordergrund standen? Dennoch ist Strom aus Sonne eine gute Sache.
Hoffentlich bleibt von den Gewinnen auch etwas für das arme Land übrig. Nicht dass die KfW den großen Kuchen einstreicht.