Das österreichische Startup Fontus greift mit der Entwicklung ihrer Produkte in eine über 2.000 Jahre alte Trickkiste.
Schon immer hat der Mensch in Trockenzeiten mit unterschiedlichen Methoden, Wasser aus der Luft gewonnen. Haben wir das nicht auch einst in der Schule gelernt? Vielleicht auch nur mein Jahrgang.
Das Prinzip ist einfach und die Umsetzung der jungen Unternehmer vielversprechend. Trifft warme Luft, mit einer Luftfeuchtigkeit von über 50% (die ist eigentlich fast überall zu finden), auf eine kühlere Oberfläche, kondensiert das Wasser und kann somit auch gesammelt werden.
Der elektrische Kondensator der Fontus Aero und Ryde Flasche wird von einer kleinen Solar-Paneele gespeist, die in der Nacht von einer Batterie ersetzt wird. Den Kondensator stetig mit Strom zu versorgen macht durchaus Sinn, denn das Gerät entwickelt (derzeit) nur einen Tropfen Wasser alle ca. 30 Sekunden.
Das regt an, einmal nachzurechnen.
Für ca. 250 ml Wasser, was einem durchschnittlichen Glas entspricht, benötigt das Gerät demnach ca. 2 Tage. Um den Tagesbedarf eines Menschen von 2 Litern zu decken, sind dann also 16 Flaschen…
Ok, ich höre jetzt auf zu rechnen.
Die Werte stammen natürlich von einem Prototypen der sicherlich noch verbessert wird. Es geht eigentlich um den positiven Ansatz und die Idee an sich, was sehr lobenswert ist. Nun gilt es abzuwarten, wie die Leistung der Flaschen verbessert wird, bevor sich weitere Probleme auftun.
Nachbesserungsbedarf gibt es nicht nur bei der Leistung, sondern auch beim Luftfilter, der bis dato nur aus einem Staubfilter für größere Partikel besteht. Zu beachten ist auch, dass es sich um nahezu destilliertes Wasser handelt, das für jedes Lebewesen unverträglich, ja sogar gefährlich ist. Da braucht es wohl noch eine Tablette mit den notwendigen Spurenelementen, falls es so etwas überhaupt gibt.
Der Imagefilm von Fontus ist eine Augenweide und er macht Sehnsucht nach einem Abenteuer mit der Wunderflasche.
Ich musste schmunzeln bei deiner Berechnung. Da muss wirklich noch nachgearbeitet werden.